Die landwirtschaftliche Kornbrennerei wurde 1721 von Familie Christian Meyer im Haus Nr. 205 in Hille/Westfalen gegründet. Über Einzelheiten aus dieser Zeit gibt es keine gesicherten Erkenntnisse.
In der Behördensprache von damals wurden die kleinen Brennereien vielerorts als Fuselbrenner bezeichnet.
Obgleich die Landesherren seit dem 16. Jahrhundert den Fusel mit Steuer und Abgaben belegten - früher abhängig von der Größe des Maischebottichs oder der Brennblase, heute Branntweinsteuer pro erzeugten Liter Alkohol.
Knapp 70 % der 23.000 Brennereien in Preußen wurden 1831 auf dem Lande betrieben. Allein in Westfalen gab es damals 1.209 reine Kornbrennereien. Sie sollten den Bauern als sichere Neben-Einnahmequelle dienen und helfen, die Bodenqualität über die Schlempe/Gülle zu verbessern.
Christian Ludwig Meyer führte die Geschäfte nach dem Tod des Vaters 1907 alleine erfolgreich fort. 1912 baute er eine Villa auf einem 3.000 Quadratmeter großen Grundstück gegenüber den Brennerei- und landwirtschaftlichen Gebäuden sowie direkt neben der Hausstätte Nr. 205 mit Kolonialwarenladen und Gasthof "Zum weißen Ross".
Der Käufer Wilhelm Rinne hatte Brennererfahrung. Echter Alter Rinnauer Korn und der Weinbrand Rinnauer Ur-Edel wurde damals von den Geschäftspartnern Rinne & Bredthauer in Stadthagen produziert. Nach umfangreichen Investitionen in den 1960er Jahren brannte die Chr. Meyer oHG hier in Hille bis März 1990 Alkohol.