so fing es an

Entwicklung eines Wissensspeichers

Das "Hofgut von Oeynhausen" in der Dorfstr. 18 in Hille ist ein ehemaliger Rittersitz aus dem 17. Jahrhundert und befindet sich im historischen Dorfkern. Die Hofanlage besteht heute aus einem Torhaus, dem privat bewohnten Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden. Sie war früher von einem Wassergraben umschlossen, was den Verteidigungscharakter der Anlage deutlich werden lässt. In Hille lagen ursprünglich 7 solcher Wehranlagen, doch nur diese hat die Jahrhunderte überdauert.

Das Herrenhaus, der Stall und die Scheune stehen seit 1984 unter Denkmalschutz.

Durch einen Eigentümerwechsel bot sich die Möglichkeit, eine ungenutzte Scheune günstig zu mieten. Zuerst hatte man nur an eine Lagerstätte gedacht, weil der Heimat- und Gartenbauverein zahlreiche kleine Geräte gesammelt hatte und der Platz auf dem Kornboden der alten Brennerei schon lange nicht mehr ausreichte. Doch schnell entwickelte sich die Idee von einem Wissensspeicher. 

Ab Februar 2021 hat der Förderverein "Alte Brennerei e. V." die historische Scheune (Baujahr 1787) angemietet. 

DAV-Soforthilfeprogramms "Heimatmuseen und landwirtschaftliche Museen 2021"

Mit Unterstützung des Programms soll eine öffentlich zugängliche Museumsscheune entstehen, in der bereits jetzt landwirtschaftliche Geräte wie z. B. historische Pflüge, Leiterwagen und eine radangetriebene Mähmaschine aufbewahrt werden.

Ziel des Projektes soll die zeitgemäße Präsentation der Objekte und ihrer Geschichten sowie die anschauliche Vermittlung der besonderen, regionalen Ausprägung der vormodernen Landwirtschaft sein. 

Heimatpreis 2021

Für die Einrichtung der Museumsscheune auf dem Grundstück des Hofgutes von Oeynhausen (Reimler´s Hof) erhielt der Förderverein im August 2021 den ersten Platz beim Heimatpreis NRW in der Gemeinde Hille.

Was dieses landwirtschaftliche Museum möchte?

Jahrhundertelang war die Landwirtschaft von der Arbeitskraft von Mensch und Tier bestimmt. Eine nennenswerte Mechanisierung setzte auch in Hille erst in den 1950er Jahren ein.

 

In der Museumsscheune sollen die Arbeitstechniken in der Feldbestellung und Ernte vor der Mechanisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft dargestellt und vermittelt werden.

 

Als Besonderheit wird auch die Torfgewinnung im Hiller Moor gezeigt. Der getrocknete Torf wurde als Brennstoff verwendet. Das Moor hatte eine große Bedeutung für die Menschen von Hille und Umgebung.

 

Interessant ist auch die Scheune von 1787 selbst. Sie wurde im Laufe der Zeit mehrmals verändert, was heute noch gut zu sehen ist. Ebenso sind viele Details an den Gefachen zwischen der Balkenkonstruktion zu erkennen wie zum Beispiel Lehmziegel-Ausmauerung, Tonziegel und moderne Ziegel.

 

Der Förderverein "Alte Brennerei Hille" e. V. freut sich auf zahlreiche interessierte Besucher, insbesondere soll Schülerinnen und Schüler das landwirtschaftliche Arbeitsleben ihrer Vorfahren vermittelt werden.