Nach den beiden erfolglosen Vorjahren hofften wir 2016 wieder auf Nachwuchs, der zum Sommerende Hille nach Süden verlässt.
Unterm Strich wurden 8 Eier gelegt, aus denen fünf Junge schlüpften, davon wurden drei Störche flügge. Letztendlich wurde im August ein flugunfähiger Storch ist die Obhut der Wildtierstation nach Sachsenhagen gebracht und ein ausgeflogender Storch wurde Mitte August in Frankreich tot aufgefunden.
Der flugunfähige Jungstorch 2T642 wurde, obwohl der Zustand des Großgefieders nicht optimal war, noch im selben Jahr von der Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen auswildert werden. Das ergab eine Recherche am 8. Mai 2017.
Funddatum: 14.04.2018 | Fundort: Lauenhagen, Nordsehler Str. 9
Region: Hannover | Zustand: 7 lebend
Fundumstand: Ringnummer im Freiland abgelesen, ohne den Vogel zu fangen.
Der Wiederfund erfolgte nach 1050 Tagen in einer Entfernung von 31 km.
Ringnummer Helgoland 2T.....641
Beringungsdatum 30.05.2015 in Hille Horst I Alte Kornbrennerei
Funddatum 27.08.2016
Fundort Saint-Pée-sur-Nivelle° Landfill (Mülldeponie) | Department Pyrénées-Atlantiques, Frankreich
Distanz: 1256 km von Hille zum Fundort
Zeitintervall: 455 Tage nach Beringung
Am 14. Dezember wurden wir über einen Totfund informiert: unser Jungstorch 2T643 wurde demnach am 17. August 2015 - 79 Tage nach der Beringung in Hille - tot aufgefunden. Er ist 755 km entfernt in Parnay/Frankreich vermutlich in eine Stromleitung geflogen. Parny liegt südlich der Loire zwischen Châteauroux im Westen und Nevers im Osten. Nach unserer Beobachtung hatte dieser Junge bei den Flugversuchen keine Schwierigkeiten; er galt als der kräftigste.
Die Hillerichs sind noch ortsanwesend und weilten abends am 14. Dezember auf dem Storchennest.Dr. Bense hat den diesjährigen Storchenbericht erstellt. Er wurde auf der Seite "über Störche im Kreis" veröffentlicht.
Die Storchenkamera wurde Mitte November abgeschaltet, weil die Altstörche nur noch selten tagsüber auf dem Nest verweilen. Abends kehrten sie den ganzen Monat über immer auf den Schornstein
zurück.
Unseren jungen Adebar, der am 8. August in die Wildtierstation nach Sachsenhagen gebracht wurde, weil er nicht fliegen kann, geht dort im Freigehege sehr gut, wie eine telefonische Nachfrage am
1. Oktober 2015 ergab.
Nachdem die Jungstörche Hille verlassen haben, konnte nunmehr und letztendlich spontan die Überwachungskamera am 3. September ausgetauscht werden. Mit Hilfe eines Autokranes von Homedach konnte
ein Mitarbeiter der Firma rococom die Arbeiten in luftiger Höhe ausführen. Eine Woche später wurde auch der Monitor im WEZ-Supermarkt angeschaltet werden, zuvor musste noch in Switch ersetzt
werden.
Die zwei verbliebenen Jungvögel sind in den letzten Wochen mit ihren Artgenossen nach Süden aufgebrochen. Wann sie genau das letzte Mal in der Kinderstube auf dem Brennereischornstein genächtig
haben, ist leider nicht bekannt. Am 22. August (Sommerfest) und 30. bzw. 31. August konnten nur noch die beiden alten Hillerichs bei der Rückkehr zum Nest beobachtet werden. Vielerorts im
Kreisgebiet versammelten sich die Weißstörche, um gemeinsam in größeren Trupps ins Überwinterungsgebiet zu fliegen.
Nach einer Nacht in Gefangenschaft bei "Wasser und Brot" wurde Junghillerich-Nr. 2 am 7. August wieder auf einer nahe gelegenen Wiese freigelassen. Er bemühte sich aber gar nicht weg zu fliegen, sondern stakste über das Grün und pflegte sein Gefieder.
Und das Federkleid war letztendlich sein Problem. Es war nicht - wie auf dem Bild unten links zu erkennen - dicht und ausgeprägt genug, so dass er sich nicht in die Lüfte bewegen konnte. Am 8. August wurde er in die 50 Kilometer entfernte Wildtierstation Sachsenhagen gebracht. Die dortigen Experten bestätigten den Verdacht. Unser Jungstorch war zwar in einem guten körperlichen Zustand und unverletzt, aber die Federn waren zu spärlich ausgeprägt. Er wurde als Patient 1580/15 in der Artenschutzstation registriert und in ein großes Gehege mit vier Leidensgenossen und einem Kormoran einquartiert. Ein Adebar hatte das gleiche Problem wie unser Weißstorch, einem anderen musste die gebrochene Schwinge amputiert werden.
Es besteht die Möglichkeit, dass unser Hillerich nach der Mauser in ein bis zwei Jahren wieder ein dichtes Federkleid erhält und wieder fliegen kann. Ansonsten wird er sein Leben als Fußgänger in
einer Wildtierstation oder einem Tierpark bzw. Zoo verbringen. Durch seinen Ring werden wir vielleicht später Neues von 2T642 hören.
Am Sonntagabend (2. August) wurde Jungstorch 2T642 eingefangen, nachdem er den ganzen Tag versucht hatte, wieder das Nest zu erreichen. Erschöpft aber unverletzt wurde er in die Obhut genommen,
umsorgt und gefüttert.
Nach zwei Tagen wurde der Bruchpilot auf dem Dach des WEZ-Marktes unterhalb des Storchennestes wieder freigelassen. Die ersten Flugversuche waren leider erfolglos. Zumindest besteht jetzt aber direkter Kontakt zu den Altstörchen.
Mittwochnachmittag wurde Jungstorch-Nr. 2 wieder vor dem Café des WEZ-Marktes angetroffen und letztendlich kurz gefangen, um es dann wieder auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe auszusetzen. Gemeinsam mit einem Elternteil wurde das Gefieder gepflegt. Abends waren aber nur zwei Störche auf dem Horst. Die Vermutung lag nahe, dass Nr. 2 es wieder nicht nach oben geschafft hat. Er war aber rund um die Brennerei in der Dunkelheit nicht zu finden.
Durch einen Notruf des Aktionskomitees erhielten wir am Donnerstag die Nachricht, dass ein Storch in der Nähe aufgegriffen wurde. Es war Nr. 2! Nachdem er in ein kleines Gehege gebracht wurde, stärkte er sich mit Putenschnitzelstückchen.
Ein WDR-Fernsehteam um Reporterin Susanne Körner ließ sich am 28. Juli von Hermann Böhne aktuell für die OWL-Lokalzeit am Abend über die Situation der Jungstörche informieren. Neben dem Horst auf dem Brennereischornstein wurden weitere Nester in der Gemeinde Hille für Aufnahme besucht. Kreisweit wurden 112 Jungstörche beringt und damit fast doppelt so viele wie in den letzten Jahren.
Das es nicht einfach ist, wieder auf das Storchennest in ca. 23 Meter Höhe zu erreichen, musste am 18. Juli ein Jungvogel erfahren. Er (Ring-Nr. 2T641) landete erst in einem großen Garten an der Mühlenstraße, dann auf dem Dach der alten Kegelbahn von Meyer's Krug und schließlich lief er zwischen den Auto auf dem Supermarktparkplatz umher.
Müde und erschöpft ließ er sich von einem Storchenbetreuer am späten Abend fangen und pflegen.
Ein heftiges Sommergewitter zog am Sonntag, 5. Juli über Hille hinweg. Dabei schlug ein Blitz in die Halterung der Storchenkamera und beschädigte die Technik. Bis auf weiteres können daher keine
Bilder übertragen werden. Eine Reparatur ist erst möglich, wenn die Hillerichs flügge geworden sind. Solange bleibt nur der Blick von unten nach oben.
Die Hillerichs sind in den von Hitze geplagten Tagen wohlauf. Die ersten Flugrunden werden die Jungen in den nächsten Tagen drehen. Mal abwarten, ob die Jungfernflüge wieder auf dem Horst oder in
Nachbarsgarten enden.
Der Mühlenkreis ist wieder reich an Störchen. Aber auch anderswo in der Republik erfreut der Adebar die Menschen;
wie zum Beispiel in der unterfränkischen Stadt Hammelburg an der Fränkischen Saale auf dem Mönchsturm (links) oder am Bodensee in der Nähe der Insel Mainau (rechts).
Besucher des Flohmarktes rund um das Brennereimuseum schauten neugierig am 21. Juni auf den Monitor oder hinauf zum Nest auf dem Schornstein.
Auf Einladung des Aktionskomitees zur Rettung der Weißstörche fand eine Radtour zu den Storchennestern in den Bastauwiesen und rund um das Große Torfmoor statt. Start und Ziel war an der Alten
Brennerei. Die 54 Teilnehmer informieren sich ausführlich über die Hillerichs, thematisiert wurden
Am Morgen wachte noch ein Altstorch auf dem Nest, abends waren die Jungstörche alleine zu Hause. Evtl. hat der Nachwuchs so viel Hunger, dass beide Eltern Nahrung heranschaffen müssen. Von weiten
konnte man am 14. Juni einen hochgestreckten Kopf aus dem Nest sehen.
Viel los war am 7. Juni unterm Schornstein. Das Theaterlabor Bielefeld führte farbenfroh und imposant die Straßeninszenierung Odyssee auf. Hoch hinaus wollte auch eine Artistin an einer 6 m hohen Kletterstange - wobei die Hillerichs nicht zu beeindrucken waren.
Die Wetterlage verbesserte sich in den ersten Junitagen. Die Altstörche versorgen die Jungen mit Nahrung. Auf dem Bild unten links ist der Storchenvater im Landeanflug mit vollen Schnabel. Die
Kleinen futtern gut und werden größer und größer. Auf den Bildern kann man den Unterschied gut erkennen. Das linke Foto ist vom 29. Mai und das rechte ist 10 Tage später am 7. Juni aufgenommen
worden.
Die Fahrt mit der Feuerwehrleiter in die Höhe zum Nest ermöglichte Alfons R. Bense, Fotos aus einer anderen Perspektive zu machen.
Am 30. Mai um 8:30 Uhr rückte die BASF-Werksfeuerwehr aus Minden an und brachte ihren großen Leiterwagen in Position, um damit hoch hinaus an das Storchennest auf dem Brennereischornstein zu
kommen. Die drei kleinen Hillerichs wurden durch Storchenbetreuer Alfons R. Bense mit Ringen der Vogelwarte Helgoland gekennzeichnet. Nach wenigen Minuten konnten die Altstörche zum Nachwuchs
zurückkehren.
Verschiedene Vereinsmitglieder berichteten am 29. Mai, tagsüber 4 muntere Storchenkinder beobachtet zu haben. Am nächsten Morgen waren aber nur noch drei zu sehen. Leider wurde im Laufe des Tages der Verlust von einem Tier mehrfach bestätigt.
Julia Forsthövel vom WDR-Studio Bielefeld drehte für die Lokalzeit OWL am 22. Mai einen Bericht über die Weißstörche im Mühlenkreis und kam kurzfristig nach Hille, um das Nest und die Hillerichs mit ihren vier Jungen zu filmen. Anmoderiert wurde der Bericht am Abend von Kristina Sterz. Mit einem kurzen Statement kam unser Vereinsvorsitzende Hermann Böhne zu Wort.
Und da waren es nur noch vier. Die Nestbewohner sind aber Mitte Mai ganz gut zufrieden, obwohl sich Sonne und Regen immer wieder abwechseln. Da muss sich der Altstorch ganz schön breit machen.
Am 12. Mai wie auch drei Tage später wurden 5 Junge gesichtet. Die Größe des Nachwuchses ist leider recht unterschiedlich. Ein Adebar entwickelt sich prächtig, die anderen hinken hinterher. Die
Eltern kümmern sich abwechselnd um den Nachwuchs. Nach Schichtwechsel verlässt der Storch, der zuletzt gebrütet hat, schnell das Nest, um die Flügel zu bewegen und die Beine zu strecken,
wie hier am 15. Mai fotografiert.
Beim Tag des offenen Brennereimuseums am 10. Mai waren die Störche das Hauptgesprächsthema. Ca. alle 45 bis 50 Minuten konnten die Besucher die jeweils vier Küken und Eier im Nest
sehen.
Am Mittwochnachmittag wurde das erste Küken auf dem Monitor im Super-WEZ gesichtet und am Donnerstagabend der zweite Nachwuchsstorch entdeckt. Das Foto vom 7. Mai belegt die zwei Jungstörche und
6 Eier. Neu ist auch die Storchenbank am Brennereimuseum, von der man bequem das Leben der Hillerichs über den Dächern beobachten kann.
Rechnerisch wurde das erste Küken frühestens am 3. Mai erwartet. Daher war die Spannung zuletzt vor den Monitoren groß. Die Brutzeit beträgt regulär 32 Tage, wobei man bei einem großen Gelege die
Brutzeit bzw. den ersten Schlupf nicht nach genau bestimmen kann. Nach 90-minütigem Warten gab der Storch am 5. Mai gegen 17:30 Uhr einen Blick ins Nest frei. Alle acht Eier liegen noch im Nest
und werden bei Sonne, Regen und Windböen gut geschützt. Ein seltenes Bild ist, wenn beide Elternstörche neben einander sitzen.
Die Brut verläuft bisher unauffällig. Die Partner wechseln sich regelmäßig ab und sitzen "stundenlang" ruhig und fast bewegungslos auf dem Gelege. Das Beobachten der Störche beim Brüten entschleunigt. Es braucht schon etwas Geduld, um beim Platzwechsel für wenige Sekunden einen Blick auf die acht Eier zu erhalten. Die folgenden Fotos wurden am 28. April gegen 17 Uhr gemacht.
In 2015 werden nicht sieben wie in 2012 und 2013 oder wie im letzten Jahr sogar neun Eier bebrütet; diesmal sind es acht. Das Belegfoto (unten rechts) wurde am 11. April gegen kurz vor 19:00 Uhr aufgenommen. Hoffen wir, dass 8 eine Glückszahl für die Hillerichs wird und nach zwei erfolglosen Jahren auch wieder Nestlinge groß werden.
Am Sonntagmorgen lagen 6 Eier im Storchennest.
Kein Aprilscherz: das vierte Ei lag am 1. April im Nest - trotz des Sturmtiefs "Niklas" mit orkanartigen Böen ist auf dem Storchennest alles soweit in Ordnung.
Am Donnerstag, 26. März, lag das erste Ei im Nest und am Samstagmorgen das 2. Ei.
Am 7. März wurde die Loftwohnung der Hillerichs gereinigt. Dazu mussten die Weißstörche kurz das Haus verlassen. Mit Hilfe einer Feuerwehrleiter ging es erstmals für F. Marske vom Aktionskomitee zum kreisweit höchsten bebrüteten Nest. Er entnahm fünf große Eimer Mist und streute das Nest mit Holzhäcksel neu ein.
Nun kann die Brut beginnen.
Die Storchenkamera wurde kurz vor der Nestvorbereitung für die neue Brutsaison getestet. Die Bilder waren jedoch durch die verschmutzte Scheibe des Kameragehäuses unscharf. Daher wurde der
Einsatz auch dazu genutzt, die Scheibe zu reinigen. Und das Ergebnis brachte, wie man sieht, wieder klaren Durchblick.
Zwei Störche suchten am 1. März neben der Brennhorster Straße nach Nahrung. Schnell wurde ein Foto gemacht. Sind es die Hillerichs? Nein, denn der rechte Adebar ist links oben beringt. Wurde der beringte Storch in diesem Jahr schon gemeldet? Ja, nachdem am PC das Foto vergrößert wurde, so wurde der Ring DEW9x621 ablesbar. Durch die ersten Meldungen des Aktionskomitees konnte der Ring einem Männchen zugeordnet werden, der mit Partnerin seit Mitte Februar ein Nest am Schelfhornweg im nahen Ortsteil Brennhorst bewohnt.
Die Winterflucht ist beendet; zwei Störche bezogen am 13. Februar wieder Quartier auf dem Brennereischornstein. Beide sind unberingt; wir gehen davon aus, dass es unsere langjährigen Bewohner
sind, die nur ca. zwei Monate ortsabwesend waren. Das Ereignis wurde von vielen Menschen registriert und kommuniziert.