vorgestellt - was ist das?


Die Zeiten ändern sich ... die Lebensbedingungen ebenso ... und die Arbeitsmittel auch.

 

Was vor wenigen Jahrzehnten im Dorf, Haushalt und in der Landwirtschaft alltäglich war und unentbehrlich schien, ist heute Vergangenheit, verschwunden und teilweise in Vergessenheit geraten.

 

Nachfolgend werden einzelne Ausstellungsstücke vorgestellt:

Nostalgie aus dem Tante-Emma-Laden

die Kaufmannswaage -

Früher verrichtete die alte Neigungstafelwaage von Bizerba in einem Kolonialwarengeschäft ihren Dienst - geeicht und bis zehn Kilogramm genau. "Oder darf es auch ein bisschen mehr sein?"

Bei diesem Waagentyp wird durch die Last ein der Größe nach unveränderliches Gewicht, welches in der Regel an einem Hebel befestigt ist, aus seiner Ruhelage verändert und damit ausgeschlagen. Die Größe dieses Ausschlagwinkels, also die Neigung dieses Gewichtes, dient als Maß für die Größe der Last, die dann auf einer Skala abgelesen werden kann.

Der Wägetechnik-Spezialist wurde 1866 vom Schlosser Andreas Bizer im Amt Balingen/Württemberg gegründet und hat dort heute noch seinen Firmensitz.


mechanische Rechenmaschine

Das Triumphator-Werk im sächsischen Mölkau (nahe Leipzig) war ein Hersteller mechanischer Rechenmaschinen.

Triumphator hatte sich auf das Sprossenradprinzip konzentriert

und war auf diesem Gebiet einer der ältesten und erfolgreichsten deutschen Hersteller. Die Produktion mechanischer Rechenmaschinen begann 1903 und endete 1963. Herbert Borcherding aus Hille schenkte uns Anfang 2020 dieses Exemplar aus dem Jahre 1957.


die Schusterlampe - eine faszinierende Technik

Damals, als es auch noch keine elektrischen Lichtquellen gab, benutzten die Menschen diese Lampe, um in ihrem Schein Handarbeiten zu erledigen und Handwerker, um ihren Arbeitsplatz besser ausleuchten zu können. Durch ein Zugsystem, beschwert mit einem Säckchen Kieselsteine, brennt die Kerze immer auf einer Höhe ab. Die mit Wasser gefüllte Glaskugel bündelte den Lichtstrahl. So konnte bei diffusem Licht gearbeitet werden.

Der Begriff Schusterkugel entstand, weil vielfach Schuster ihre Werkstätten im Souterrain hatten, welche nur ein hochgelegenes Fenster als Lichtquelle hatten, um damit das Licht in den Raum zu verteilen.


das Trichinoskop - Lebensmittel unter der Lupe

Mit dem Projektionsmikroskop konnte der amtliche Fleischbeschauer nach Hausschlachtungen das Fleisch auf Trichinen (Fadenwürmer) untersuchen.

 

Dazu legte er winzige Muskelstücke auf eine spezielle Glasscheibe der s. g. doppelglasigen Trichienquetsche (wie oben im Bild) und zwar ein Stück in jedes Probenfeld. Dann wurde ein weiteres Glas obendrauf gelegt und mittels zweier Schrauben fest zusammengequetscht. Evtl. vorhandene Larven konnten bereits mit bloßem Auge im Gegenlicht erkannt werden. Diese Methode eignete sich allerdings eher für stärker befallene Proben.

 

Sind nur wenige Larven im Muskel vorhanden, ist die Verdauungsmethode mit Larvenzählkammer sicherer. Zur Untersuchung wurden die Fleischproben künstlich verdaut und das Sediment in einem Larvenzählbecken auf einem waagerechten Kreuztisch im Gerät platziert. Die erste Vergrößerung sollte 50-fach betragen und die Zusatzvergrößerung zur Bestätigung eines Verdachtsfalls sollte 80-fach betragen.

 

Das Arbeitsgerät war über Jahrzehnte im Hiller Raum bei Hausschlachtungen im Einsatz.


Pferdegeschirr

Die Hillerin P. Lohstroh schenkte dem Museum 2012 ein Pferdegeschirr für zwei Pferde. Das Kumt ist ein lederner, steifer und gepolsterter Ring. Es wird dem Zugtier um den Hals gelegt und erlaubt es, die Zugkraft durch eine der Tierart entsprechende Gestaltung sinnvoll auf Brustkorb, Schultern und Widerrist zu verteilen. Bei Pferden wird erst dadurch ihre Zugkraft in vollem Umfang nutzbar. Das Exponat ist seit 2024 in der Museumsscheune zu sehen.