65 Brutpaaren (2016: 55, bisheriges Maximum 2015: 57) gelang die Aufzucht von 135 Jungen (2015: 106) bis zu deren Ausfliegen.
Immer wieder ist erstaunt zu hören: „Wer hätte das jemals gedacht?“ Die überaus positive Entwicklung teilen benachbarte Kreise, im Grunde das gesamte Verbreitungsareal der Weststörche. Minden-Lübbecke bleibt der Storchenkreis in NRW und mit 23 Paaren bleibt Petershagen die Storchenhauptstadt. Der Kreis Paderborn (40 Paare) bzw. die Gemeinde Hille (17) nähern sich jedoch diesen Marken.
Das alteingesessene Paar an der Alten Kornbrennerei hatte erneut ein Riesengelege: aus 8 Eiern schlüpften 5 Küken, von denen drei schließlich ausflogen, zunächst allerdings nur auf den Hiller Boden, Sie wurden in die Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen gebracht, flogen nach ca. 2 Wochen ab.
Das Hiller Weibchen hat damit in Folge 7, 7, 9, 8, 8, 8 Eier gelegt, unglaublich und absolut weltrekordverdächtig. Die JZa für Hille regional ist sensationell hoch: 2,53!
Das Hiller Storchenpaar wurde seit Mitte August nicht mehr auf dem Horst gesehen. Mindestens zehn Jahre lebten die zwei Weißstörche praktisch ganzjährig - selbst im Winterhalbjahr - auf dem Schornstein. Insofern ist das Verschwinden an sich nicht ungewöhnlich, bei den Hillerichs jedoch schon. Evtl. wird es kein Wiedersehen mehr geben.
Die drei in der Artenschutzstation gepflegten Hiller Jungstörche wurde nach einem ca. zweiwöchigem Gehegeaufenthalt im niedersächsischen Sachsenhagen ausgewildert. Sie wurde noch einige Tage in der Nähe der Auffangstation beoabachtet und sind dann anderen Störchen angeschlossen und sich vermutlich in der Gruppe auf den Weg in die Überwinterungsgebiete gemacht haben.
Die ersten Flugversuche des 3. Jungstorch endeten mit einer Quarantäne an der Brennerei. Weil es mit dem Fliegen nicht klappte, wurde es wie seine Geschwister am 24. Juli im Gehege der Auffangstation im benachbarten Niedersachsen gebracht. Somit ist in Hille kein Nachwuchs mehr präsent.
Das Flugwetter war gut, dennoch endeten die ersten Freiflüge von zwei Jungstörchen unfreiwillig in Hille Gärten, dann bei einem erfahrenen Vereinmitglied und Storchennestbetreuer und schließlich am 19. Juli in Obhut der
Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen am Steinhuder Meer, wo die Problematik der Hillerichs bereits bekannt waren.
Am frühen Morgen des 13. Juli stehen die drei Jungstörche bedröppelt und nass auf dem Nest. Ein Altstorch hat für Platz gesorgt, ist ausgezogen und verweilt auf dem First des Brennereigebäudes.
Der Schäferhof im Ochsenmoor grenzt südlich an den Dümmer See. Hier in der Wiesenlandschaft, die im Frühjahr von der Hunte überflutet wird, rasten und brüten viele bodenbrütende Vögel. Es ist auch ein idealer Lebensraum für Weißstörche.
Meistens sitzen oder liegen die drei Junioren friedlich im Nest. Doch ab und zu werden auch kräftig die Flügel geschwunden. Und vor dem Monitor fachsimpeln Zuschauer über die Weißstörche.
In einem Personenkorb an einem Kran wurden Stefan Bulk (Storchenberinger im Altkreis Lübbecke, er vertrat seinen Mindener Kollegen Alfons R. Bense) und Hermann Böhne zu den Hillerichs gehievt. Dort wurde am 16. Juni gegen 16:30 Uhr ein Jungstorch von dreien beringt. Die kleinen stellten sich tot (Totstellreflex) Zusätzlich bedeckte Storchenbetreuer Bulk die zwei anderen mit einem Tuch. Nach wenigen Minuten war die Beringungsaktion abgeschlossen und die Altstörche kehrten wieder zu ihren Nachwuchs zurück.
Ca. seit dem 8. Juni lassen die Altstörche ihren Nachwuchs zeitweise alleine, um gemeinsam Nahrung für ihre drei Heranwachsenden zu suchen.
Der Wonnemonat Mai ging sonnig zu Ende. Am letzten Maiabend kuschelten die kleinen Sprößlinge miteinander. Der dritte Genosse wurde durch den Altstorch verdeckt, der beharrlich auf seinen Ständer stehen blieb.
Der kleinste Jungstorch wurde am Montagmorgen (29. Mai) vermutlich aus dem Nest geworfen. Jedenfalls wurde er am Schornstein gefunden und starb kurze Zeit später in Anwesenheit des Finders.
Am 23. Mai wurden gegen 16:30 Uhr die beiden obigen Bilder kurz hintereinander aufgenommen. Demnach setzt sich der Elternstorch noch vollständig auf/über das aktuell kleinste Küken, während die drei größeren und vermutlich älteren Jungvögel quasi daneben sitzen und kaum noch Schutz unter dem Flügel finden.
Der Bestand der Jungstörche hat sich leider am Wochenende reduziert. Freitag-morgen (19. Mai) gegen 11 Uhr wurden 4 kleine gezählt. Am Sonntagnachmittag lag das kleinste Küken tot vor dem Schornstein. Am Montagmorgen (22. Mai) wurden wieder 4 Junge gezählt. Wahrscheinlich ist eines am Freitag im Getümmel übersehen worden bzw. war nicht zu erkennen. Es bleibt leider unklar, wie viele Küken letztendlich lebend geschlüpft sind.
Der Elternstorch sitzt wesentlich unruhiger im Nest als bei der Brut. Die Flügel sind etwas breiter ausgespreizt. Ab und zu ragt ein Kükenköpfchen hervor. Beim Schichtwechsel war dann der Nachwuchs zu sehen. Am Samstagmittag waren fünf Küken geschlüpft. Drei Eier liegen noch im Nest.
Jetzt geht es Schlag auf Schlag bzw. Schlupf auf Schlupf. Erfahrungsgemäß pickt sich täglich ein Küken mit dem Eizahn aus der Schale, nachdem die Eier jeden zweiten Tag gelegt wurden. Am Sonntagabend zwischen 18 und 19 Uhr machte A. Boberg beim Spaziergang obiges Foto. Herzlichen Dank.
Und was machen die Nachbarstörche südlich vom Mittellandkanal am Sonntagabend? Das Männchen 2T630 suchte die Zutaten für das Dinner auf einer frisch gemähten Wiese in Oberlübbe, während die Gattin ein paar hundert Meter östlich in Unterlübbe auf dem Nest Prieß-Horstmann weilte.
Eine aufmerksame Besucherin dieser Internetseite informierte uns, dass das Küken bereits am Samstag gegen 10/10:30 Uhr von ihr beobachtet wurde. Der erste Jung-Hillerich ist somit kein Sonntagskind, sondern schlüpfte am 6. Mai, dem Internationalen Anti-Diät-Tag. Bleibt zu hoffen, dass es und seine Geschwister auch satt und möglichst viele Jungstörche flügge werden.
Wir freuen uns über jede Information aus der Bevölkerung.
Es ist kein Sonntagskind. Kurz vor 11 Uhr wurde das erste Küken der Hillerichs in der Brutsaison 2017 gesehen. Fast eine Stunde Geduld musste der Fotograf aufbringen, bevor der brütende Elternstorch aufstand. Im Gegensatz zu den letzten Tagen der Brut, saß der Weißstorch diesmal recht unruhig auf den Eiern. Der kleine Adebar wirkte sehr quirlig, war lebhaft und immer in Bewegung.
Es ist noch relativ kalt und ungemütlich. Das merken auch die Storcheneltern. Dadurch müssen sie vielleicht auch etwas länger brüten. Rein rechnerisch hätte das erste Küken am 3. oder 4. Mai schlüpfen können. Vorbei die Vorhersage bei einem Gelege mit acht Eiern immer etwas schwierig ist.
Die Hillerichs sitzen wechselnd auf dem Nest und brüten die acht Eier aus. Glücklicherweise konnte sich der Storch der Plastiktüte vom Fußgelenk entledigen. Zum Ende der 1. Mai-Woche wird der Schlupf erwartet.
Beim Start in die Museumssaison 2017 konnten die Besucher acht Eier im Storchennest sehen, aber leider auch ein Problem beobachten. Vermutlich der männliche Storch hat in einer Plastiktüte verfangen, die nun fest um den linken Fuß gewickelt bzw. verknotet ist.
Anfang April produzierte die Störchin weitere Eier. Das 4. Ei wurde am 1. April gemeldet. Am 5. April wurden um 10 Uhr 6 Eier entdeckt. Erfahrungsgemäß legt unsere Störchin alle zwei Tage über Nacht ein Ei. Wie am Donnerstag sitzt ein Storch meistens brütend im Nest. Mit etwas Geduld kann man aber einen Blick auf das Gelege werfen.
Mittags am 30. März wurde das dritte Ei festgestellt. Zahlen, die man sich gut merken kann.
Am Dienstag, 28. März wurden die ersten beiden Eier fotografiert. Von Kunde des benachbarten Supermarktes wurde berichtet, dass beim samstäglichen Einkauf noch kei Ein im Nest gelegt hatte. Vermutlich wurde das erste Ei in der Nacht zum Sonntag und das zweite Ei in der Nacht zum Dienstag gelegt.
Mittwochabend waren es noch nicht mehr geworden, dafür konnten Besucher der Lesung im Kesselhaus beobachten, wie die Hillerichs sich erneut paarten.
Die Vogelwarte Helgoland meldete am 21. März einen Wiederfund. Die Ringablesung erfolgte auf einer Mülldeponie ohne Fang in der französischen Gemeinde Saint-Pée-sur-Nivelle im äußersten Südwesten des Landes. Der Ort liegt etwa 10 km von der Atlantikküste entfernt und grenzt an Spanien.
Ringnummer Helgoland 2T.....641
Beringungsdatum 30.05.2015 in Hille Horst I Alte Kornbrennerei
Funddatum 27.08.2016
Fundort Saint-Pée-sur-Nivelle° Landfill (Mülldeponie) | Department Pyrénées-Atlantiques, Frankreich
Distanz: 1256 km von Hille entfernt
Zeitintervall: 455 Tage nach Beringung abgelesen und gemeldet
Der Weserspucker - das Wochenblatt für den Mühlenkreis - titelte am 22. März "Hillerichs verzichten auf Reise ins Warme" und informierte die Leser über die aktuelle Ausgangssituation für die neue Brutsaison der Hiller Störche.
Es gibt immer was zu tun, dachte sich wohl auch ein Hillerich, als er bei Frühlingswetter weiter Äste für den Nestausbau heranschaffte. Eier lagen am 11. März noch nicht im Nest.
14 Tage nach der Nestpflege konnte die demontierte Storchenkamera am 11. März nach deren Revision erfolgreich wieder in Betrieb genommen werden. Nunmehr ist es für Interessierte wieder täglich möglich am Leben der Hillerichs teilzunehmen, wenn sie einen Augenblick vor den Bildschirmen an der Alten Brennerei oder im WEZ-Supermarkt verweilen.
Unser neuer 1. Vorsitzender Friedrich Krüger installierte die Kamera am Ausleger und befestigte ein neues Netzwerkkabel am Blitzableiter des Schornsteins.
Frank Marske vom Aktionskomitee "Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke" übernahm am 25. Februar erstmals alleinverantwortlich die Nestpflege in Hille. Nach dem Einsatz zeigte er sich beeindruckt von der Höhe des Schornsteins bzw. der Nisthilfe. Zuvor hatte der Storchenbetreuer bei Rüter in Nordhemmern erste Erfahrungen mit der Drehleiter gesammelt. Wie in den letzten Jahren hob die Werksfeuerwehr von Siegfried PharmaChemikalien aus Minden ihn nach oben zu den Hillerichs und den Nordhemmer Störchen.
Der kalte Januar ließ die Weißstörche in Hille nicht unbeeindruckt. Sie ließen sich nicht blicken. Erst am 5. Februar wurde der erste Storch auf dem Nest gesichtet. Kurze Zeit später ist auch der zweite Storch angekommen. Beide sind unberingt. Wir gehen davon aus, dass es die Störche der Vorjahre sind.
Das "unberingte" Paar hat zum zehnten Male in der Region überwintert.
Nach einem Jahr mit Licht und Schatten, aber letztendlich ohne flügge Storchenkinder, hoffen wir wieder auf eine erfolgreiche Brutsaison.
unser Wunsch:
lieber weniger Eier im Nest als in den letzten Jahren,
dafür aber im August 2 oder 3 stramme Jungstörche.