2013 - 11. Brutjahr erfolglos!


Die Hillerichs hatten zum sechsten Male in der Region überwintert und wie 2012 wieder sieben Eier ausgebrütet. Nur leider sind alle sechs Küken wegen des nasskalten Wetters innerhalb von zwölf Tagen nach dem Schlupf eingegangen.

Die Hillerichs gaben 2013 kein besseres Bild/Ergebnis ab!
Die Hillerichs gaben 2013 kein besseres Bild/Ergebnis ab!

Februar

Hurra, die Hillerichs sind wieder da. In der 7. Kalenderwoche standen die Störche wieder auf dem Nest und harrten dort bei Nieselregen und trüben Wetter aus.

 

Am Samstag, 23. Februar sollte das Nest vorbereitet werden. Minuten zuvor trat in Nordhemmern am Feuerwehrleiterwagen ein Defekt auf, der nicht repariert werden konnte. So musste die Aktion von Dr. Bense verschoben werden.

März

Das Mindener Tageblatt berichtet am 8. März über die Ankunft der ersten Störche in der Gemeinde Hille.

Am 16. März wurde das Nest für die neue Brut vorbereitet. Hermann Böhne hatte vom Personenkorb aus Schwerstarbeit zu leisten. Das Nest war stark durchgefroren. Nur mit Zimmermannshammer konnte der Kot und die sonstigen Hinterlassenschaften gelöst werden. Nach einer Stunde war die Aktion beendet. Der Heimatverein bedankt sich bei der Firma Homedach aus Nordhemmern für die spontane Hilfe.

Starke Ostwinde, Schneefall und eisige Kälte - ein langer Winter belastet Mensch und Tier. Die Bastauwiesen sind zu Ostern noch braun.

 

2012 am 30. März lagen bereits drei Eier im Nest - 2013 keins! Kein Wunder im kältesten März seit 130 Jahren!

 

Die Storchenbetreuer haben auf die Situation reagiert und am 1. April eine elektrische Heizdecke im Storchennest installiert. ;-)

April

Hurra, das erste Ei ist da. Freundliche WEZ-Mitarbeiterinnen haben es am 4. April entdeckt. Und am 6. April ist Nr. 2 da. Das dritte Ei lag am 8. April im Nest. Simsalabim und schon wieder ist ein Ei dazugekommen.

 

Seit dem 10. April brüten die Hillerichs vier Eier. Dabei wechseln sie sich regelmäßig ab. Vorm Platzwechsel pflegt ein Storch dem brütenden Partner liebevoll das Gefieder. Mit dem Schnabel drehen sie vorsichtig etwas die Eier, bevor sie sich wieder drauf kuscheln.

Wie auf Bestellung, jeden zweiten Tag über Nacht wird ein Ei gelegt. Am 12. April war es das fünfte. Und das sechste folgte am 14. April.

unglaublich - wieder 7 Eier wie 2012 !

Die Zuschauer vor den Bildschirmen der Storchenkamera staunten am 16. April nicht schlecht, als das 7. Ei zu sehen war. Die Hiller Störche waren damit genauso produktiv wie im Vorjahr.

 

Normalerweise dauert die Brut 32 Tage. Das vierte und mittlere Ei kam am 10. April. Somit rechnen wir mit der ersten Schlupf um den 11. Mai herum.

Mai

Zum Muttertag am 12. Mai schaut kurz in/an der Brennerei vorbei!

Das Museum ist geöffnet. Vielleicht sind schon ein oder zwei Jungstörche geschlüpft.

Drillinge am Muttertag

 

Die Hillerichs trotzten dem Regenwetter am Muttertag. Morgens um 9 Uhr schützte ein Altstorch noch die sieben Eier. Gegen 11 Uhr wurden die ersten beiden Jungstörche gesichtet. Und am Abend nach 18 Uhr befreite sich der dritte Schwarzschnabel mit dem Eizahn aus der Schale.

 

Die Zuschauer vor dem Bildschirm waren begeistert. Für die Kinder war es ein einmaliges Erlebnis. Etwas Geduld ist allerdings notwendig, um einen Blick auf den Nachwuchs zu erhalten. Einige Tage werden sich die Eltern noch schützend über die kleinen setzen.

 

Am 18. Mai/Pfingstsamstag sind sechs kleine Hillerichs geschlüpft, wobei eines aber sofort abgeworfen wurde.

 

Ernüchterung durch "Mistwetter" am Pfingstwochenende

 

Kälte und Nässe setzten den Hillerichs zu. Pfingstsonntag wurden noch 5 Küken im Nest beobachtet. Pfingstmontag gegen 15:45 Uhr waren es nur noch 3 Jungstörche und ein Ei zu erkennen. Und am Mittwochmorgen lebten nur noch zwei Jungstörche. Das siebte Ei ist noch im Nest. Wie das Wetter jetzt ist und vorhergesagt wird, befürchten wir sogar einen Totalverlust.

Totalverlust der 2013-er Brut durch Nässe und Kälte

 

Was wir in den letzten Tagen befürchtet hatten, hat sich am 24. Mai - 12 Tage nach dem ersten Schlupf - bestätigt. Keiner der 6 geschlüpften Jungstörche hat die ersten zwei Wochen überlebt.
Absolut ungünstige Witterungsverhältnisse - Kälte und Dauerregen/Nässe - nach dem Ende der Brutzeit haben den kleinen Weißstörchen keine Überlebenschance gegeben. Die Altstörche haben evtl. auch bei der Auslese mitgeholfen.
Für unseren Nistplatz ist es nach 2007 und 2008 der dritte Totalverlust einer Brut. So ist die Natur. Mal sehen, was die alten Hillerichs jetzt so anstellen.

"Glück auf" für allen anderen Adebars im Storchenland Minden-Lübbecke!

Schlechte Nachrichten verbreiten sich bekanntlich schneller als gute. Das WDR-Fernsehen hat vom Schicksal Wind bekommen und am 29. Mai 2013 für die Lokalzeit-OWL vom "Storchensterben in Hille" berichtet.

Juni

Obwohl die Hillerichs weiter über Hille klappern und auch wieder bei der Kopulation beobachtet wurden, ist ein Nachgelege bei Störchen selten und auch im Juni nicht mehr Erfolg versprechend.

 

Zwischenzeitlich wurde kreisweit mit großen Verlusten gerechnet. Nachdem die Beringung abgeschlossen ist, sieht es Ende Juni doch noch ganz gut aus:

  • 46 Brutpaare, davon 32 erfolgreich brütend
  • 64 Junge beringt und aktuell lebend

Durch den vollständigen Brutverlust ist es bei den Hillerichs ungewohnt ruhig geworden. Die Altstörche sind noch da, aber die tollen Eindrücke und Beobachtungen vom Heranwachsen der Abkömmlinge fehlen uns in Hille sehr.

 

Der Storchenticker tickt "nichts" mehr und stellt seinen Dienst ein.

Oktober

Storchenfachmann Alfons R. Bense zieht Bilanz für Gemeinde Hille
  • Jungstörche sterben an Regen und Kälte
  • 13 Paare brüteten in diesem Jahr

Für Hille, Schornstein Kornbrennerei steht im Oktober vorgestellten Jahresbericht 2013: beide Störche haben ortsnah überwintert, werden gelegentlich auf Horst beobachtet; die Kamera überträgt Bilder eines extrem seltenen Siebener-Geleges; sechs Junge schlüpften zwischen dem 12. und 18. Mai, die jedoch in Nässe und Kälte zwischen dem 18. und 23. Mai eingingen.