Hille

ein schönes Dorf mit Zukunft


grüner Ortskern optimiert

Das grüne Zentrum Hilles rund um Reimlers Teich und dem Hofgut von Oeynhausen wurde in 2 Abschnitten bis Ende 2022 neugestaltet und ökologisch aufgewertet. Gefördert wurde die Projekte durch den Fördertopf „Grüne Infrastruktur“ des Landes NRW (1) und vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (2). 

 

1. Reimlers Teich

Der Wasserpegel war zuletzt durch die Hitzejahre seit 2018 dramatisch gesunken. Den Fischen mangelte es an Sauerstoff. Der Teich drohte auszutrocknen. Daher wurde der Untergrund aufwendig 2021 mit einer Tonschicht abgedichtet und das flache Ufer mit Steinen versehen. Um die Pflege kümmern sich ehrenamtliche „Teichleute“.

 

2. Parkanlage

Daneben entstanden rund um das Hofgut von Oeynhausen neue Natur-Erlebnis-Räume:

  • Blumen- und Obstwiese, Heckenelemente, Trockenmauer und Blänken sowie Staudengarten/-beete und ein grünes Klassenzimmer.
  • Relaxen kann man auf Sonnenliegen und Sitzbänken. Mit etwas Schwung auch in der Himmelsschaukel. 
  • Eine Boulebahn und eine Balancier-Station laden auch zu (gemeinsamen) Aktivitäten ein.

erfolgreich beworben

Der Ortsteil Hille nahm unter Mitwirkung des Heimat- und Gartenbauvereins und weiteren Ortsvereinen mehrfach erfolgreich an den Wettbewerben "Unser Dorf soll schöner werden" bzw. ab 2008 "Unser Dorf hat Zukunft" auf Kreisebene teil:

1993 2. Platz

1997 1. Platz

1999 3. Platz

Sonderpreis 2003 und

Sonderpreis 2008 wegen vielfältiger Aktivitäten der dörflichen Vereine

Sonderpreis 2011 für die Neugestaltung des Brennereivorplatzes


Kreiswettbewerb 2011

2011 nahm die Ortschaft Hille wieder an der Aktion "Unser Dorf hat Zukunft" teil. In der Gruppe mit den nach Einwohnerzahlen größten Dörfern (Gehlenbeck, Häverstädt, Hahlen, Hüllhorst, Kleinenbremen, Nammen, Oberbauerschaft und Volmerdingsen) präsentierte sich Hille als lebens- und liebenswerte Gemeinschaft, in der das ländliche Ortsbild gepflegt wird und gleichzeitig die Weichen für eine attraktive Zukunft auf Grün gestellt werden.

Präsentation zum Besuch der Kommission

Am 20. Juni besuchte die Bewertungskommission uns und informierte sich vor Ort. 

 

Zur Begrüßung an der Alten Brennerei präsentierte die Platt-Deutsch-AG der Grundschule Hille ihr Können mit einem Lied, einem Sketch und einer Lesung in alter Mundart. So stirbt das Hiller Platt nicht aus und es wird eine Klammer zwischen Jung und Alt gespannt, zwischen Kindern und ihren Groß- und Urgroßeltern. 

 

Ortsvorsteher Helmut Heuer gab einen Überblick über die Veränderungen seit dem letzten Dorfwettbewerb. Auffällig war der neue Vorplatz als neue gute Stube und kommunikativer Treffpunkt in der Dorfmitte.

 

Während einer Ortsbegehung wurden der Kommission einige zukunftsweisende Projekte vorgestellt. So z. B. der dorftypische Straßenausbau im Bereich Im Teich/Zum Timpen und die wiederkehrende Gestaltung mit roter Pflasterung, Natursteinmauern und Findlingen in der gesamten Ortschaft. Auch die Vorteile der neuen stromsparenden LED-Technik bei den Straßenbeleuchtungen wurden vorgestellt. Hervorzuheben ist außerdem die durchgängige Einbeziehung der Anwohner von der Planung über Auswahl der Lampen bis zur Lösung individueller Probleme. 

 

Wie erfolgreich seit über zehn Jahren die Feuerwehr in Hille ist, davon konnten die Prüfer sich bei einer Übung der Hiller Jugendfeuerwehr überzeugen. Auch hier ist die Integration der jungen Bevölkerung in die Ortsgemeinschaft gelungen.

 

Der immer älter werdenden Generation hilft Hille aktiv mit Einrichtungen der Tages- und Altenpflege. Neben einem weiteren Seniorenheim in der alten Brillenfabrik am Nordrand (im Bau) wurden Planungen für betreutes Wohnen nebst Wellnessbereich in Anbindung des Reimlerschen Hofes erläutert.

 

Nachdem das Förderprogramm "jung kauft alt" - also junge Leute kaufen ältere Häuser - erfolgreich gestartet ist, soll nun am Westrand ein Baugebiet für junge Familien mit s. g. Starterhäusern, die dann modulweise vergrößert werden können, erschlossen werden.

 

Im Ortskern kam die Kommission an einem etwas verwahrlosten Grundstück vorbei. Doch hier wird sich in den nächsten Monaten einiges ändern. Der ortsansässige Apotheker Weyermanns - zufällig mit Rad bei der Baustellenbesichtigung - beschrieb der Gruppe sein Vorhaben - hier eine moderne Apotheke aus altem Wohnhaus und gläsernem Anbau zu errichten und für eine schöne Grundstücksgestaltung zu sorgen.

Einzigartig in NRW ist die Hiller Verbundschule als Gesamtschule mit integriertem gymnasialem Zweig. Der stellvertretende Schulleiter K.-H. Kütemeier klärte über die Besonderheiten und vorausschauende Planung auf. Das Schulzentrum mit Grundschule und zwei Sporthallen liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Seniorenwohnheim und den Einrichtungen zur Alten- und Tagespflege.

 

Jürgen Froböse, Chef des Gastronomiebetriebes Frosch begrüßte die Kommission an Meyer´s Krug. Diese Gaststätte wird an Wochenenden von Jugendlichen ohne Job geführt, die unter Anleitung von "Frosch" erste gastronomische Erfahrungen in der Küche und im Service sammeln. Das dreimonatige Projekt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und Fachwerk e. V. erhöht die Chancen bei der Suche nach einer Arbeitsstelle. So können diesjährig elf Jugendliche eine Ausbildungsstelle in der Gastronomie im August 2011 beginnen. Von den Hiller Bürgern wird das kulinarische Angebot überaus gut angenommen, und Meyer´s Krug wird so wiederbelebt. Von der guten Küche der Praktikanten konnten sich alle beim abschließenden Imbiss überzeugen.

 

Arnold Straubhaar stand den Kommissionsmitgliedern Rede und Antwort im Zusammenhang mit dem Bürger-Bus-Hille, der seit August 2010 die nördlichen und südlichen Ortsteile miteinander und mit Hille-Ort verbindet. Der Bürgerbusverein und die ehrenamtlichen Fahrer erfreuen sich steigenden Fahrgastzahlen; auch hier ein generationsübergreifendes Projekt, denn der Bürgerbus wird als Verkehrsmittel von Schüler und Senioren gleichermaßen benutzt.

Abschlussveranstaltung mit Siegerehrung

Unter dem Motto "Dabei sein ist alles" hatte Hille sich für den Kreiswettbewerb angemeldet. Nach der vielfältigen Präsentation waren wir gespannt, ob es für eine gute Platzierung und einen Preis gereicht hat. Das Geheimnis wurde während der Abschlussveranstaltung am 19. Juli in der Stadthalle Lübbecke gelüftet.

 

In der Gruppe C der größten Dörfer wurde Hille mit einem Sonderpreis für die gelungene Gestaltung des Platzes vor der Alten Brennerei durch die Dorfgemeinschaft (richtig: den Heimat- und Gartenbauverein - Anmerkung der Redaktion) ausgezeichnet.

Den 1. Preis erhielt Oberbauerschaft, der 2. Preis ging nach Gehlenbeck. Hüllhorst und Nammen landeten gemeinsam auf Platz 3.

 

Hille gratuliert den siegreichen Dörfern herzlich!

 

Die 20-köpfige Hiller-Delegation freute sich über den Schönheitspreis, obgleich sie sich wegen der zahlreichen innovativen und zukunftsorientierten Projekte mehr erhofft hatte.

 

Vielleicht ist Hille der Zeit etwas voraus

und schon ein wenig in der Zukunft ;-).

 

Darum nehmen wir beim nächsten Wettbewerb 2014 erneut teil.


Bewertung und Sonderpreis von 2008

Die Kommission hat im Abschlussbericht (hier auszugsweise wiedergegeben) zu den Selbsthilfeleistungen und Vereinsaktivitäten festgestellt:

 

Der Erhalt der Brennerei und deren Ausgestaltung zu einem Museum ist das Resultat des großen Einsatzes des Heimat- und Gartenbauvereins, der mit viel ehrenamtlicher Arbeit das Museum eingerichtet hat und es heute betreibt. Mit Veranstaltungen und Aktionen hat sich das Museum einem großen Besucherkreis bekannt gemacht und ist so zu einem kleinen kulturellen Zentrum des Dorfes geworden, eine außerordentlich positive Entwicklung.

Dem Einsatz des Vereins ist es ebenso zu verdanken, dass die Erhaltung des alten und die Gestaltung des neuen Dorfbildes im Bewusstsein der Bewohner Hilles weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Der konkrete Einsatz für den Erhalt der traditionellen Sandsteinmauern gehört genauso zu den Aktivitäten wie der positive Einfluss auf die Grüngestaltung auf dem zentralen Parkplatz im Bereich der Brennerei.

 

Weiter hieß es zur Baupflege und Baugestaltung des Ortes:

 

In der Situation, in der Hille sich seit gut 30 Jahren befindet, in einem Übergang von einem bäuerlich geprägten Dorf zu einem Versorgungszentrum für 10.000 - 15.000 Einwohner, verliert der Ort zwangsläufig Teile seines dörflichen Charakters. Eine Verbundschule mit weit mehr als 1.000 Schülern, mehrere große Verbrauchermärkte

(ein Baumarkt wird zusätzlich in Hille noch gewünscht) mit ca. 1.000 Parkplätzen in der Ortsmitte lassen sich - auch architektonisch - mit dörflichen Strukturen nur noch bedingt vereinbaren. Aber für einen Ort wie Hille muss man solche Entwicklungen akzeptieren und ihn anhand dieser Gegebenheiten messen.

Dennoch ist es wünschenswert, dort wo es eben geht, den historisch bedeutenden baulichen Charakter des Dorfes zu bewahren, wie das etwa bei der alten Brennerei beispielhaft zu sehen ist. Hervorragend gelungen ist das auch bei der Kirche und deren Umfeld. Und das gilt auch für den atmosphärisch sehr angenehmen Kindergarten im ehemaligen Pfarrhaus, wenn auch für den praktischen Betrieb des Kindergartens Kompromisse zu schließen waren.

Die Jury fasste das Ergebnis wie folgt zusammen und vergab einen Sonderpreis:

 

Bei den Vertretern Hilles ist eine hohes Bewusstsein für die aktuelle Situation des Dorfes vorhanden, in der ein Kompromiss zwischen der weiteren Entwicklung Hilles mit zusätzlichen Veränderungen der Dorfstruktur und dem Erhalt des dörflichen Charakters gefunden werden muss. Die Erstellung eines Gestaltungskonzepts für den Kernbereich Hilles könnte ein möglicher Weg zu einem akzeptablen Miteinander dieser beiden Zielvorstellungen sein.

 

Für die vielfältigen Aktivitäten der örtlichen Vereine und Gruppierungen im Bereich der Dorfentwicklung und bei der Gestaltung der dörflichen Kultur und Freizeit, etwa durch den TV "Sachsenross" Hille, der sich bei der Aufführung des Musicals "Diamonds" auf 168 aktiv Mitwirkende stützen konnte, erhält Hille einen Sonderpreis.